„Stress beginnt im Kopf“ ist eine Aussage, die jeweils nach wenigen Minuten über das Smalltalkthema Nr. 2 (nach dem Wetter) fällt. Dass unsere Gedanken entscheidend für unseren Stress sind, ist zwar völlig richtig, hilft aber noch nicht wirklich weiter, wenn ich mich Tag für Tag von hunderterlei Sachen gestresst fühle.

 

Negative Gedanken sind nicht nur negativ

Nun leben wir m deutschsprachigen Raum leider in einem Teil der Welt, deren Bevölkerung besonders gut auf Negatives trainiert ist. Das ist paradoxerweise durchaus nicht nur negativ. Negative Gedanken haben uns z.B. gelehrt, besonders gut mit Gefahren umzugehen und wir sind auch ziemlich gut darin, Probleme vorauszusehen. Wenn wir es dann noch schaffen, danach wieder lösungsorientiert zu denken, dann können daraus tolle Innovationen entstehen.

 

Negative Gedanken sind antrainiert

Weil unsere ganze Umwelt in der Regel so stark darauf getrimmt ist, in der Tendenz negativ zu denken, haben die meisten von uns dieses Denken sehr stark in uns aufgenommen. Viele schaffen es allerdings nur selten den „Switch“ von negativen zu positiven Gedanken, zur Lösungsorientierung vorzunehmen und bleiben in ihrem Modus des negativen Denkens.

 

…positive auch

Doch darin müssen sie keineswegs bleiben. Denn was antrainiert wurde, kann auch wieder umtrainiert werden. Dabei hilft uns die entscheidende Erkenntnis der Hirnforschung der vergangenen 30 Jahre: das Gehirn ist plastisch, d.h. veränderbar und das buchstäblich bis zum letzten Atemzug.

 

Fragen sind die Antwort

Zunächst sollten wir uns vergegenwärtigen, wie ein Denkprozess in unserem Oberstübchen abläuft, nämlich in Form eines Frage-Antwort-Prozesses. Und dabei kommt es nicht „nur“ auf die Antworten, sondern bereits auf die Fragen an. Da ist es v.a. entscheidend, ob diese konsequent lösungsorientiert sind und uns damit neue Energie verleihen. Das ist leider sehr oft nicht der Fall. Häufig sind die Fragen ganz im Gegenteil darauf angelegt, uns auch noch die letzte Energie aus dem Leib zu ziehen.

 

Entsorgen Sie energieraubende Fragen…

Ein besonders häufig vorkommendes Beispiel ist die unsägliche „Warum-gerade-ich?“-Frage nach einem Schicksalsschlag bzw. einer großen Krise. Sie ist deswegen unsäglich und ein großer Energieräuber, weil sie in den allermeisten Fällen schlicht nicht beantwortbar ist und Ihnen gerade die Energie raubt, die Sie zur Überwindung Ihrer Krise so dringend benötigen würden. Entsorgen Sie also solche Energieräuber! Je schneller, desto besser.

 

Stellen Sie neue Fragen

Gewöhnen Sie sich an, konsequent neue, bessere Fragen zu stellen. Das sind Fragen, die Ihnen zu neuen Gedanken und Sichtweisen verhelfen, wenn die alten Sie regelmäßig in Sackgassen und in die Energielosigkeit geführt haben.

Eine hilfreiche Frage für Ihr Energie- und Stressmanagement

Im Coaching geht es immer wieder darum, solche neuen, hilfreichen Fragen zu finden. Wenn es um die Veränderung negativer Gedanken in bestimmten Problemsituationen geht, frage ich dann meinen Klienten gerne, ob er irgend jemand kenne, von dem er annimmt, dass er sein Problem souveräner und besser lösen würde als er selbst. Meistens ist das der Fall und dann stelle ich jeweils folgende Frage:

Wenn Sie dieser Person in den Kopf schauen könnten, was würden Sie da sehen? Was sagt diese Person wohl über sich selbst?

 

Suchen Sie neue Fragen

Das ist eine von vielen möglichen anderen Fragen. Eine Frage, die Sie in Richtung neuer Gedanken führt, eines Denkens, das Sie viel seltener auf die Straße des Stresses, sondern vielmehr auf die Straße neuer Lösungen führt. Suchen Sie konsequent solche neuen Fragen und Sie werden Ihren Stress immer besser in den Griff bekommen und sich selbst neue Energie verschaffen.

Markus Frey, Life-Coach, Köln
info(ät)stressfrey.de

PS Viele Hinweise, Tipps und Übungen zum Verändern negativer Gedanken finden Sie auch in meinem Buch "Den Stress im Griff". Darüber hinaus erhalten Sie viele weitere Tipps, die es Ihnen erlauben, mit neuer Souveränität Ihren Alltagsstress zu meistern.