Teilnehmer meiner Webinare und Seminare sowie Besucher meiner Vorträge sprechen mich immer wieder an auf meine Metapher aus dem Programm „Selbstbestimmt im Stress“ an, mit der ich den Stress als eine Art „Mitarbeiter“ vergleiche. Je nachdem, wie wir mit ihm umgehen, erweist er sich als „Flop-Mitarbeiter“, der unsere Gesundheit ruiniert oder als „Top-Mitarbeiter“, der uns hilft, unsere Leistungsfähigkeit zu entwickeln und unsere Ziele zu erreichen.

„Das ist doch das Gleiche wie positiver bzw. negativer Stress“, so oder ähnlich lauten nicht selten die entsprechenden Reaktionen. Doch das ist nur bedingt richtig. Denn die Unterscheidung zwischen „Flop-„ und „Top-Mitarbeiter Stress“ ist nicht die Unterscheidung zwischen positivem und negativem, sondern eher zwischen produktivem und unproduktivem Stress.

Dass das nicht das Gleiche ist, wird u.a. ganz gut beim Erlernen des Autofahrens deutlich. Am Anfang kommen die meisten ganz schön in Stress, weil all die Situationen im Straßenverkehr und die Anforderung, darauf angemessen zu reagieren erstens neu und zweitens auch potentiell gefährlich (und/oder teuer) sind. Kaum jemand käme auf die Idee, diesen Stress als „positiven Stress“ zu bezeichnen. Nichtsdestotrotz ist es ein produktiver Stress, denn er hilft Ihnen, Ihre Konzentration zu bündeln und Ihre Leistungsfähigkeit in Bezug auf das Autofahren stetig weiter zu entwickeln. Und eines Tages wird das Ganze zur Routine und all die neuen Verkehrssituationen stressen Sie nur noch in Ausnahmefällen. Der Stress während der Zeit des Autofahren lernens hat sich zwar nicht als „positiver“, dafür als produktiver Stress, oder eben als „Top-Mitarbeiter Stress“ erwiesen.

Markus Frey

stressfrey@gmail.com