compass desertLeute, die mich und meine Angebote noch nicht so lange kennen, wundern sich zuweilen, dass in meinem Gesundheitsförderungsprogramm „Selbstbestimmt im Stress“ der Punkt „Sinn, Werte, Ziele“ an allererster Stelle steht. Normalerweise geht es in Programmen zur Stressbewältigung zuallererst um Entspannung, Erholung, Achtsamkeit, zur Ruhe kommen etc. Dies sind sicher alles wichtige und sinnvolle Aspekte. Trotzdem müssen sie zunächst hinten anstehen.

 

 

„Weiche“ Faktoren mit harten Folgen

Die Aspekte „Sinn“ und „Werte“ zählen in der Wirtschaftswelt erst einmal zu den so genannten „weichen“ Faktoren. Solange es nicht um Umsatzziele oder sonstige zu erreichende Kennzahlen geht, gilt dies auch für die Ziele. Denn persönliche Ziele, die nicht unmittelbar mit dem Berufsleben in Zusammenhang stehen, werden i.d.R. auch als zweitrangig und daher irrelevant angesehen. Mit fatalen Folgen.
Der Punkt ist, dass eine klare „Sinn-, Werte- und Zielorientierung“ neben anderen Wirkungen auch äußerst bedeutungsvoll für die Leistungsfähigkeit und auch die Gesundheit eines Menschen ist. Die folgende Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig.

 

Folgen des Sinn-Defizites

Umfragen unter Direktbetroffenen bringen es immer wieder an den Tag: der Risikofaktor Nr. 1 bei der Burnoutgefährdung ist nicht etwa die zeitliche Arbeitsbelastung, sondern der Verlust des Gefühls für den Sinn des Lebens im Allgemeinen und den Sinn der eigenen Arbeit im Speziellen. Umgekehrt zeigen Forschungsarbeiten mit Hochaltrigen auch, dass diese weitaus überproportional ihr Leben mit einem höheren Sinn verbinden. Wer für sich selbst seinen ganz persönlichen Sinn des Lebens gefunden hat und auch in seiner Arbeit einen höheren Sinn, als nur die Grundlage für den Lebensunterhalt erkennen kann, bleibt offensichtlich länger gesund und leistungsfähig.

 

Folgen des Werte-Defizites

Wenn ich hier von Werte-Defizit spreche, dann meine ich nicht das, was in der öffentlichen Diskussion gemeinhin unter „Werte-Verlust“ abgehandelt wird. Wenn wir „Werte“ ganz einfach als Begriff für „was mir wichtig ist“ nehmen, dann kommen wir nicht umhin, festzustellen, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung große Schwierigkeiten hat, dies klar zu benennen. Die meisten Menschen haben weniger Schwierigkeiten, zu sagen, was sie nicht wollen, als das klar zu benennen, was sie wollen.
Eine Folge davon ist, die Entscheidungsschwäche, die vielen Menschen eigen ist; denn Entscheidungen jeglicher Art fußen immer auf den Werten, auf dem klaren Bewusstsein, was einem am wichtigsten, was eher am zweitwichtigsten, am drittwichtigsten etc. ist. Und die Herausforderung, immer wieder Entscheidungen treffen zu müssen, ist für viele Menschen einer der größten Stressfaktoren überhaupt.

 

Folgen des Zieledefizites

Eng mit den Fragen nach dem Sinn und den eigenen Werten ist die Frage nach den persönlichen Zielen. Wer keine klare Vorstellung davon hat, was in seinem Leben wichtig ist und in welche Richtung dieses gehen soll, kann auch schwerlich Ziele dafür formulieren. Und fehlende Zielklarheit führt wiederum zur oben erwähnten Entscheidungsschwäche. Ein Teufelskreis, der leider auch dazu führt, dass viele Menschen, die innere Stärke nicht entwickeln können, um den stetig steigenden Anforderungen im Berufs- und im Privatleben standzuhalten.

 

Grundlage der Belastungsfähigkeit

Klarheit über den Sinn des eigenen Lebens, die Werte, die einem wichtig sind und die Ziele, nach denen man streben will, sind die entscheidende Grundlage, wenn es um die Belastungsfähigkeit eines Menschen geht. Sind diese zentralen Lebensaspekte geklärt, fällt es auch vielen leichter, z.B. gesündere Verhaltensweisen in den eigenen Lebensstil zu integrieren. Aus diesem Grund finden Sie den Punkt „Sinn, Werte, Ziele“ nicht nur im Gesundheitsförderungsprogramm „Selbstbestimmt im Stress“ sondern auch in allen meinen Produkten und Angeboten vom Hörbuch „Mit Stress zur Spitzenleistung“ über den Stress-Coach-Brief bis hin zu den Burnout-Seminaren.

 

Markus Frey, Life Coach
frey(at)stressfrey.de

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