Friedrich Nietzsche gehört ganz sicher nicht zu meinen Lieblingsphilosophen. Aber wer mich ein bisschen näher kennt, das eine oder andere von mir gelesen oder mir vielleicht sogar bei einem Vortrag zugehört hat, der weiß, dass ich häufig eine Aussage von ihm zitiere, die da lautet:
Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.
Das Warum in Zeiten höchster Gefahr…
Und ich bin nicht der einzige und schon gar nicht der erste, dem die Bedeutung dieses Zitats wichtig ist. Auch der große Psychologe Viktor Frankl hat oft darauf hingewiesen. Dies tat er insbesondere in Zusammenhang mit seinen leidvollen Erfahrungen während der Nazizeit. In den Konzentrationslagern des dritten Reiches hat er fast seine ganze Familie verloren. Eindrücklich beschreibt er (v.a. in seinem berühmten Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen“), wie bedeutsam es für die Überlebenschance eines Lagerinsassen war, dass er seinem Leiden einen, wie auch immer gearteten, Sinn, eben ein „Warum“ abgewinnen konnte.
Das Warum in „normalen“ Krisen…
Die Krise, die es bedeutet, sein Leben allein aufgrund seiner Religionszugehörigkeit in ständiger und unmittelbarer Gefahr zu sehen, ist eine Krise, die zum Glück die wenigsten von uns aus eigenem, persönlichen Erleben kennen. Doch auch in „normalen“ Krisen, wie sie jedes Leben bereithält, ist es entscheidend für unsere Belastungsfähigkeit, dass wir unser „Warum“ kennen.
…aber nicht nur in Krisen
Auch im ganz „normalen“ Alltag (was immer „normal“ für den einzelnen auch heißen mag), hat derjenige einen unbezahlbaren und gewaltigen Vorteil, der das Warum seines Lebens kennt. Die Lebensenergie, die er dadurch erhält, verändert alles: mit seiner Belastungsfähigkeit auch seine Arbeitsfreude und Arbeitsqualität, dann auch die Genussfähigkeit und schließlich auch seine Lebensfreude und seine Lebensqualität.
Fazit
Es ist sicher nicht eine Aufgabe, die man kurz vor dem Schlafengehen erledigt, das Warum seines Lebens im Allgemeinen und seiner Arbeit im Speziellen herauszuarbeiten. Es ist aber eine Aufgabe, die mit einem enorm hohen Gewinn verbunden ist. Wann nehmen Sie sie in Angriff? Oder kennen Sie Ihr Warum schon? Über Ihre Rückmeldungen in den Kommentaren würde ich mich diesmal ganz besonders freuen.
Dass Sie den Stress eines ausgefüllten, sinn- und wertvollen Lebens in vollen Zügen genießen, wünscht Ihnen wie immer,
Ihr / Euer Markus Frey
info(ät)stressfrey.de
PS Viele wirkungsvolle Impulse und Tipps für ein sinn- und werteorientiertes Leben finden Sie in meinem Buch "Den Stress im Griff". Darüber hinaus erhalten Sie viele weitere Tipps, die es Ihnen erlauben, mit neuer Souveränität Ihren Alltagsstress zu meistern.
Lieber „Kollege“ Markus, erst einmal einen schönen guten Morgen, an einem nicht ganz stressfreien Tag für die meisten Bürger und Besucher unserer schönen Stadt Köln. Denn heute ist bekanntlich Sessionsbeginn des Karneval-Kölle Alaaf!
Als gelernter Banker der Volksbankenwelt bin ich mit Schlips und Anzug „groß“ geworden und mit dem damals obligatorischen „Sie“. Allerdings habe ich für mich irgendwann entschieden, dass ein und insbesondere das freundliche und freundschaftliche, nicht zwingend „kumpelhafte „Du“ viel besser im wertschätzenden und persönlichen Umgang passt. Du kannst dann mit Respekt und Achtsamkeit ganz anders im Gespräch (non-)verbal und Hauptsicherung agieren und adaptieren. Somit komme ich zum Kernthema Stress: Dieser wird doch nur verursacht durch die meist fehlende gegenseitig aufrichtig gemeinte Kommunikation. Ich verfahre seit geraumer Zeit nach meinem Motto und meiner Mission, um nicht von Vision zu sprechen, da ich davon schon ganz viel umgesetzt habe und Mitstreiter gewonnen habe: „Geht es Dir gut, dann geht es auch mir gut!“ Und ja, das hat auch ein bisschen was von unserem christlichen abendländischen Verständnis des Umgangs miteinander. Der Nävhstenliebe, wenngleich ich schon mit meinem 18ten Geburtzaus der Institution Kirche ausgetreten bin. „GOTT“ sei dank, nachdem was da alles unter Missionarismus und Nächstenliebe falsch verstanden wird. Beste sportliche und herzliche Grüße Christian
Hallo Herr Knauthe,
als Rheinländer bin ich im Offline-Leben relativ schnell beim „Du“. Auf meiner eigenen Website bin ich mit meinen Lesern allerdings per Sie und möchte es auch in unserem Fall zunächst dabei belassen. Bisher „kennen“ wir uns ja erst sehr kurz und auch „nur“ auf virtuellem Wege. Ich habe mit „Du“ und „Sie“ andere Erfahrungen, daher auch eine andere Philosophie und bitte das zu respektieren.
Kommunikationsprobleme jeglicher Art sind mit Sicherheit ein großer Stressfaktor. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass Stress „nur“ durch „fehlende, gegenseitig aufrichtig gemeinte Kommunikation“ verursacht wird. Da gibt es schon eine ganze Reihe von weiteren Faktoren, auch wenn die Kommunikation von Wertschätzung und Aufrichtigkeit geprägt ist.
PS Ich bitte, die späte Antwort zu entschuldigen. Der Kommentar ist mir schlicht untergegangen.