Mit der hohen Verantwortung von Führungskräften einher geht auch ein stetig wachsender Druck. Dadurch wächst auch für manche die Versuchung, den Stress am Arbeitsplatz mit Hilfe von Alkohol und/oder anderen Suchtmitteln abzufedern. Viele glauben, so besser abschalten und entspannen zu können. Auch wenn mehr Manager als früher durchaus auf ihre Gesundheit achten, ist die Bereitschaft, bei hohen Arbeitspensen insbesondere zu Alkohol und Medikamenten zu greifen, bei vielen unverändert hoch. Die Suchtgefahr bei dieser Gruppe ist daher ein sehr ernstzunehmendes Problem. Darauf weist die Arbeitsmedizinerin Dr. Anette Wahl-Wachendorf, Vizepräsidentin des Verbands der Werks- und Betriebsärzte, hin.

 

Ein Teufelskreis beginnt

Zunächst ist der Wunsch, Entspannung vom Dauerstress zu erreichen durchaus erfolgreich. Doch damit beginnt ein Teufelskreis, da der Körper sich einerseits immer mehr an den Alkohol gewöhne. Andererseits verlange er in immer kürzeren Abständen danach, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Wenn nicht rechtzeitig Gegensteuer gegeben wird, kann dies im schlimmsten Fall zu einer Alkoholsucht führen, so Wahl-Wachendorf. In Deutschland gibt es nach Schätzungen etwa 1,3 bis 2,5 Millionen Alkoholabhängige. Etwa 9,5 Millionen konsumieren Alkohol in riskanter, d.h. gesundheitsgefährdender Weise. (Quelle: Wikipedia)

 

Reflexion der Führungskräfte ist gefragt

Was grundsätzlich für jeden gilt, trifft daher für Führungskräfte erst recht zu: sie sollten besonders stark ihren Alkoholkonsum reflektieren und sich v.a. nicht scheuen, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen. Denn wie bei allen Krankheiten, so gilt auch beim Alkoholmissbrauch: je früher man ihm mit aktiven Maßnahmen begegnet, desto größer ist die Chance, ihn in den Griff zu bekommen.

Markus Frey, Life-Coach, Köln
info(at)stressfrey.de

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