Burnout ist derzeit weit mehr als nur „en vogue“. Durch verschiedene prominente Betroffene ist das Thema in aller Munde und sowohl in den Online- als auch in den Printmedien sowie in Radio und Fernsehen ein großes Thema.
Ich will das gar nicht beklagen. Es ist sicher gut, dass nicht „nur“ Direktbetroffene und Personalverantwortliche sich darüber Gedanken machen, wie wir mit unseren Kräften besser haushalten und unsere Arbeitswelt gesünder gestalten können.
Aus diesem Grund sind auch fast jedem Artikel einige Tipps gegen den Burnout beigefügt. auch das ist gut so. Doch was mir dabei immer wieder auffällt und mich zugegebenermaßen auch stört, ist, dass die weitaus überwiegende Anzahl der Tipps nicht wirklich ans „Eingemachte“ gehen. Meistens ist es nicht viel mehr als ein „Kratzen an der Oberfläche“.
Wenn ich hier vom „Eingemachten“ gesprochen habe, dann meine ich damit zunächst die ganz persönliche(n) Lebens- und Arbeitsphilosophie(n) des Betroffenen, seine Glaubenssätze, den Sinn den er in seinem Leben im Allgemeinen und seiner Arbeit im Speziellen sieht. Auch seine typischen Arten und Weisen, die Lebens- und Arbeitssituationen mit denen er konfrontiert ist (und seine Ressourcen, diese zu meistern), zu bewerten, gehören dazu. Wenn diese Dinge ausgeklammert bzw. nur am Rande gestreift werden (und nach meiner Erfahrung passiert das sehr, sehr häufig), dann helfen all die anderen Tipps nur wenig, so sinnvoll sie in der Ergänzung auch sein mögen.
Sicher ist es wichtig, dass ein Betroffener zunächst kürzer tritt und in der Akutphase auch komplett aus seiner aktuellen Situation herausgeht. Auch das Lernen von Entspannungstechniken und „Achtsamkeit“ kann hilfreich sein. Aber all dies reicht bei weitem nicht aus.
Das Arbeiten am Eingemachten ist dringend notwendig, wenn ein Betroffener das Burnout-Syndrom wirklich als Chance nutzen soll (wobei man auch mit dem Begriff „Chance“ vorsichtig sein sollte, angesichts der Tatsache, dass es immerhin ungefähr 10% nicht mehr schaffen, in den Beruf zurückzukehren).
Markus Frey, Life-Coach
frey(at)stressfrey.de
Meiner Erfahrung nach ist das wirklich so, wie Sie sagen.
Es fängt schon damit an, dass der oder die Betroffene die persönlichen Schwächen und Stärken kennt, sie akzeptiert und sie gezielt einsetzt, anstatt dagegen zu kämpfen.
Text ist leider nur eine Bewertung. Er beinhaltet nichts Konkretes, nur Kratzen an der Oberfläche. Oder habe ich etwas nicht richtig verstanden.