Ende Januar ging eine interessante Meldung durch die Presse: sie besagte, dass 40% der Menschen weltweit den Stress positiv sehen. Ein großer Teil von ihnen nutzt ihn, um sich selbst zu Spitzenleistungen zu treiben. Sie haben viele Argumente für sich; denn tatsächlich besteht eine sehr wesentliche Funktion der Stresshormone darin, unsere Kräfte zu bündeln, wenn besondere Leistungen von uns gefordert sind. So können sie uns helfen, unsere Leistungsfähigkeit zu entwickeln und unsere Ziele zu erreichen.
Ist er nicht ein großer Krankmacher?
Andere verweisen auf eine vielzitierte Aussage der Weltgesundheitsorganisation WHO, nach der der Stress „die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts“ sei. Und auch sie können viele Gründe aufführen, die dies untermauern. Schließlich gehen Experten schon lange davon aus, dass ungefähr jeder dritte Krankheitstage auf das Konto des Stresses geht. Unter anderem soll er vor allem für Magen-, Kopf- und Rückenschmerzen, hohen Blutdruck und vieles andere zumindest mitverantwortlich sein.
Recht haben beide
Wenn jemand sagt, dass die Stresshormone eine große Hilfe beim Erreichen von Spitzenleistungen sein können, dann ist dies zweifellos richtig. Viele haben schon erlebt, wie sie gerade dann, wenn sie unter großem Druck bzw. Stress standen zu Leistungen fähig waren, die sie sonst kaum zu erbringen in der Lage waren.
Aber auch die Tatsache, dass Stress lähmen und krank machen kann, ist kaum von der Hand zu weisen, zu eindeutig sind die diesbezüglichen Zahlen. Das Leiden der Menschen unter dem Stress ist dabei auch keineswegs „nur“ subjektiv, sondern sehr real.
Schlussfolgerung: der Stress ist ein zwiespältiger Geselle
Der Stress ist also ein äußerst zwiespältiger Geselle. Doch es ist nicht so, dass wir ihm mehr oder weniger hilflos ausgeliefert sind. Wir können nämlich tatsächlich beeinflussen, welche Auswirkungen er auf uns und unser Leben hat. Je nachdem, wie wir mit ihm umgehen, kann er uns einerseits eben krank machen, uns aber andererseits auch helfen, unsere Kräfte zu konzentrieren, unsere Leistungsfähigkeit zu entwickeln und unsere Ziele zu erreichen.
Markus Frey
stressfrey(ät)gmail.com
Ich kenne auch beide Seiten, und unterscheide immer zwischen positiven und negativen Stress.
Kann es sein, dass viele Menschen das Gfühl entwickeln, wenn Sie im Stress sind, sind sie wichtig und unersetzlich?
Diese Frage soll nicht die positive Wirkung, die Stress sicher haben kann schmälern. Aber zum Nachdenken animieren 🙂
Ich sehe das genau so. Ein gewissen Maß an Stress gehört zum Leben dazu. Optimal ist der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Also Zeiten, in denen man sich reinhängt und viel los ist, und dann braucht es wieder Zeiten, wo man sich richtig erholt.