Vor wenigen Tagen hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Technikerkrankenkasse erneut festgestellt, dass viele Menschen ihr Leben als stressig empfinden, insbesondere der Stress am Arbeitsplatz nehme weiter zu. Doch was den einen unter Stress setzt, gibt dem anderen gerade noch einen zusätzlichen Kick. Was die einzelnen Mitarbeiter in den Betrieben, Spitälern und Verwaltungen der Republik stresst, ist höchst unterschiedlich. Und ebenso unterschiedlich ist der individuelle Umgang mit diesen Stressoren.
Entscheidendes Wissen für ein erfolgreiches Stressmanagement
Doch um diese Unterschiede zu wissen, ist entscheidend. Entscheidend für unseren Erfolg, wenn es darum geht, den Stress zu nutzen, wo er uns helfen kann, unsere Kräfte zu konzentrieren und ihn in die Schranken zu weisen, wo er uns lähmt und unsere Gesundheit angreift. Das gilt sowohl für unsere ganz persönlichen Maßnahmen in Sachen Stressmanagement, als auch in Bezug auf erfolgversprechende Maßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Unterschiedliche Menschen, unterschiedliches Stresserleben
Sind Sie zum Beispiel selbst ein Typ, der erst dann so richtig zur Hochform aufläuft, wenn richtig Betrieb in der Bude ist? Dann genügt es vielleicht schon, wenn Sie verstärkt darauf achten, dass Ihr Rhythmus von Anspannung und Erholung im Gleichgewicht ist. Denn Sie wissen: ohne ausreichende Erholung keine Spitzenleistung!
Das heißt aber noch lange nicht, dass die Freude an der Betriebsamkeit auch für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt. Vielleicht ist für diese ein höheres Maß an Konzentration und Ruhe notwendig, um stetig Top-Leistungen abliefern zu können. Oder sie brauchen mehr Feedback für ihre Arbeit, um nicht zu verunsichern und dadurch unter Stress zu geraten, als Sie selbst das benötigen.
Entscheidend ist das Ergebnis!
Nicht wenige Betriebsinhaber und Führungskräfte stöhnen in letzter Zeit an dieser Stelle auf. „Was soll ich denn sonst noch alles beachten?“ sagen sie, wittern eine „Psychologisierung der Führung“ oder fürchten gar in die „Psychofalle“ zu geraten. Doch wenn wir die Individualität unseres Umgangs mit dem Stress beachten, geht es nicht um Überfürsorglichkeit, sondern um Ergebnisse! Wer sich selbst besser kennt, kann sein persönliches Stress- und Energiemanagement besser steuern und ist leistungsfähiger. Und wer weiß, wie seine Mitarbeiter den Stress erleben und verarbeiten (oder eben nicht verarbeiten), der weiß auch, welche Maßnahmen ihm helfen werden, um die Fehltage in seinem Team niedrig und die Performance hoch zu halten.
Markus Frey, Life-Coach
frey(at)stressfrey.de
PS Für besonders gut geeignet in diesem Zusammenhang halte ich das persolog-Stressprofil. Mit einem ersten Fragebogen werden die wichtigsten berufsbezogenen Stressoren ermittelt und in einem zweiten das momentane Stressverhalten identifiziert. Auch die Unterscheidung in nonproduktiven und produktiven Stress halte ich für wesentlich sachgerechter, als die immer noch häufig anzutreffende in Di-Stress und Eu-Stress. Gerne empfehle ich dieses Hilfsmittel hier weiter.
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