Ängste können uns vor Leichtsinn bewahren und uns in Gefahrensituationen das Überleben sichern. Ängste können uns aber auch lähmen und uns daran hindern, unser Potential zu entfalten. Wie aber können wir richtig mit ihnen umgehen und sie in die Schranken weisen, wenn sie unser Leben zu stark bestimmen wollen?

 

Angst hilft uns, zu überleben

Ähnlich wie Stress ist auch die Angst nicht per se schlecht, sondern ein wichtiges Element, mit dem uns unser Schöpfer ausgestattet. Es hilft uns vor allem, um mit gefährlichen Situationen aller Art richtig umzugehen. Wären die Steinzeitmenschen in grauer Vorzeit völlig angstfrei gewesen … würden wir sie heute nicht als unsere Vorfahren bezeichnen, die Geschichte der Menschheit hätte einfach mit ihnen geendet. Und heute hat der, der völlig angstfrei in den Bergen oder im Straßenverkehr unterwegs ist, im Überlebensspiel ebenfalls schlechte Karten.

 

Mutig sein heißt nicht, angstfrei sein

Damit kommen wir gleich zu einem weitverbreiteten Irrtum bzgl der Angst. Dieser besteht darin, dass nicht wenige meinen, mutig sein, heiße völlig angstfrei zu sein. Doch das ist Unsinn. Der Mutige ist nicht angstfrei, sondern ein Mensch, der der Angst ins Auge blickt und trotz seiner Angst das in seinen Augen richtige tut.

 

Ängste sind oft nicht unbegründet, aber übersteigert

Aber zweifelsohne können Ängste eine Schwelle überschreiten. Dann schärft sie uns nicht mehr den Blick für die Gefahren des Alltag, sondern sie lähmt uns und sorgt dafür, dass wir eben nicht mehr in der Lage sind, mutige Handlungen zu vollziehen. Diese Ängste sollten wir in der Tat angehen und ihre Überwindung trainieren.

 

Der Weg zur Überwindung der Angst geht immer durch die Angst hindurch

Das Wart „Überwindung“ macht es schon klar. Um das zu schaffen, muss ich mich der Angst eben stellen und darf ihr nicht ausweichen. Sonst würde es ja nicht „Überwindung“ sondern „Umgehung“ heißen. Im Klartext: wenn ich gemobbt werde, muss ich das Problem aktiv(!) angehen, mir Hilfe holen und eine oder mehrere Entscheidungen treffen. Wenn ich Angst habe, vor Menschen zu sprechen, dann muss ich vor Menschen sprechen. Und wenn ich Angst habe, meinen Traumprinzen oder meine Traumprinzessin anzusprechen, dann muss ich vielleicht zunächst generell lernen, auf Menschen zuzugehen und Stück für Stück meine Angst vor Zurückweisung überwinden.

 

Gute Fragen, schlechte Fragen

Wir alle stellen uns vor jeder Herausforderung unterschiedliche Fragen. Und entgegen einer weitverbreiteten Meinung gibt es sehr wohl gute und weniger gute oder auch richtig schlechte Fragen. Gute Fragen an diesen Stellen sind Fragen, die uns einer Lösung, einer Meisterung der Herausforderung näher bringen. Schlechte Fragen sind Fragen, die uns von eben dieser Meisterung entfernen. Eine gute Frage beginnt zum Beispiel mit „Was muss ich tun, um …“ (positives Ziel einsetzen). Eine schlechte Frage mit „Was könnte alles schiefgehen bei …“. Wobei letztere Frage wiederum nicht per se schlecht ist, aber sehr, schlecht und energieraubend wirkt, wenn es die einzige Frage ist.

 

Andere Fragen stellen

Der vielleicht wichtigste Schlüssel auf dem Weg zur Überwindung von Ängsten aller Art ist, zu lernen, andere Fragen zu stellen. Fragen, die Ihre Problemlösungskompetenz und damit Ihr Selbstbewusstsein stärken. Fragen, die Sie zu neuen Sichtweisen führen. Fragen, die Ihre Ängste klein halten und Ihren Blick in Richtung Zuversicht „einnorden“.
Wie wir lernen können, bessere Fragen zu stellen und was das für konkrete Fragen sind, erfahren Sie im Blogartikel von nächster Woche.

Markus Frey, Life-Coach, Köln
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