Tag für Tag, Stunde um Stunde befinden wir uns in einem inneren Dialog. Dabei stellen wir uns selbst Fragen und beantworten sie gleich auch selbst. Doch nicht „nur“ die Antworten, sondern schon die Fragen beeinflussen unseren Gefühlszustand massiv. Und damit auch unseren Stress und die Ängste, die wir entwickeln … oder eben nicht.


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Innerer Dialog – ungesunde Fragen

Das heißt im Klartext, dass es sehr wohl gute bzw. schlechte Fragen gibt, die Sie sich in Ihrem inneren Dialog stellen können. Sie könnten auch sagen „gesunde“ bzw. „ungesunde“ Fragen. Eine extrem ungesunde Frage ist zum Beispiel die „Warum-gerade-ich?“-Frage nach Schicksalsschlägen jeglicher Art. Warum diese Frage ungesund ist? Weil sie in den allermeisten Fällen nicht beantwortbar ist und damit in eine Endlosschleife von Grübeleien führt. Dort mögen Sie das eine oder andere finden, Kraft und Energie gehören aber ganz sicher nicht dazu.
Und dort, wo die „Warum-gerade-ich?“-Frage tatsächlich beantwortbar ist, bewirkt sie zwangsläufig vor allem eines: Schuldgefühle. Beides können wir in solch einer Situation brauchen, wie einen Kropf.

Kennzeichen ungesunder Fragen

Die „Warum-gerade-ich?“-Frage ist vielleicht die ungesündeste aller Fragen, die ein Fragesteller an sich selbst richten kann. Generell sind solche ungesunden Fragen relativ leicht zu erkennen. Sie lassen den Fragesteller mit schlechten Gefühlen zurück und ziehen ihm oft noch den letzten Tropfen an Lebensenergie aus dem Leib.

Kennzeichen besserer, gesunder Fragen

Umgekehrt verschaffen gesunde Fragen dem Fragesteller schon „an sich“ eine Zusatzportion an Energie, d.h. noch bevor er genau weiß, wie er die Frage für sich beantworten soll. Das sind in erster Linie all jene Fragen, die konkrete Lösungsmöglichkeiten eines Problems in den Blick nehmen. „Was muss ich tun, um… dieses oder jenes Ergebnis zu bekommen?“ ist ein Beispiel. „Wer könnte mir bei der Lösung helfen?“ ein anderes. „Wie muss ich vorgehen, um …?“ ein drittes.

Meine Top-Fragen im inneren Dialog

Beim Umgang mit Stress und Angst gibt es weitere Fragen, die sich bewährt haben. Fragen, die entweder den Energieverlust stoppen und/oder dafür sorgen, dass Ihnen neue Energie zufließt. Hier sind einige davon:

  1. Die Frage der zeitlichen Relativierung

    „Wie werde ich in einem Monat oder einem Jahr über meine jetzige Situation denken?“
    Schon diese simple Frage an Sie selbst wird zwar nicht immer, aber sehr häufig dazu führen, dass Sie sich sagen werden, dass Sie vermutlich nur den Kopf schütteln oder gar über das lachen werden, worüber Sie sich jetzt gesorgt haben. Dann können Sie es auch jetzt schon tun!
    Und wenn Sie Ängste haben, die über den nächsten Monat oder das nächste Jahr hinausgehen, dann ziehen Sie auch Ihre Frage weiter. Stellen Sie sich vor, Sie seien 10 Jahre weiter. Stellen Sie sich also die Frage:
    Wie will ich in 10 Jahren auf die heutige Situation zurückblicken?

    Dies ist mein persönlicher Favorit bei existentiellen Ängsten. Wenn ich 10 Jahre später auf eine schwierige Situation zurückblicke, dann möchte ich natürlich sagen können, dass ich sie als „Held“ gemeistert habe. Allein das drängt die Angst zurück und setzt Gedanken in Gang, die die entsprechenden „Heldentaten“ zum Inhalt haben. Und die Vorstellungskraft wird zur Kraft im Alltag, die mir hilft, diese so genannten „Heldentaten“ im Hier und Jetzt in die Realität zu holen.

  2. Entkatastrophisierungsfragen

    Was wäre das schlimmste, was passieren könnte? Wie schlimm wäre das tatsächlich? Und wäre das wirklich wahrscheinlich, dass es passiert? Was wäre schlimmer, als dass das geschieht? Und wie wichtig ist das wirklich für mich?
    Auch diese Fragen können eine Menge „Druck aus dem Kessel“ nehmen und deutlich machen, dass die Ängste, die man selbst (oder auch Menschen aus dem Umfeld) aufgebaut hat, häufig gar nicht so realistisch sind, wie man sich selbst eingeredet hat.

  3. Ressourcenfragen

    Diese Fragen richten den Blick vom Objekt der Angst auf sich selbst. Die meisten Menschen haben ja schon eine ganze Reihe an Herausforderungen gemeistert. Ihr Blick in die Vergangenheit ist aber deutlich eingetrübt, sie sehen nur die Dinge, die schiefgelaufen sind und machen diese groß, das was sie geschafft haben aber klein.
    Die Frage „Habe ich eine ähnlich schwierige Situation schon einmal gemeistert?“ richtet dann den Blick auf die eigenen Möglichkeiten, auch schwierige Situationen in den Griff zu bekommen. Auch diese Frage kann neue Energie verschaffen und die Herausforderung, die zuvor noch so furchteinflößend war, beherrschbar erscheinen lassen.

Fazit – der innere Dialog ist der entscheidende Faktor

Ihr innerer Dialog ist der entscheidende Faktor für die Entwicklung Ihrer Ängste. Gleichermaßen ist Ihr innerer Dialog auch der entscheidende Faktor für die Überwindung Ihrer Ängste. Achten Sie also auf die Fragen, die Sie sich Tag für Tag selber stellen. Sie sind der Schlüssel für die Energie, die Ihnen in guten und auch in weniger guten Zeiten zur Verfügung steht.

Markus Frey, Life-Coach, Köln
info(ät)stressfrey.de

 

PS Energieverleihende und damit gesunde, statt energieraubende und damit ungesunde Fragen zu stellen, ist auch ein wichtiger Mosaikstein des Programms „Spitzenenergie … auch morgen noch“. Dieses ist die Basis aller Coachingprogramme von Markus Frey. Weitere Informationen dazu finden Sie unter dem folgenden Link: Online-Coaching (hier klicken)