Nicht nur aber auch wegen Corona sind heute viele Menschen mit einer Krise konfrontiert. Für sie alle stellt sich somit die Frage nach einem wirkungsvollen Krisenmanagement.

Ein ganz grundlegendes Element davon ist, die richtigen Fragen in der Krise zu stellen. Und zwar nicht so sehr Fragen an andere, so berechtigt die auch sein mögen: die wirklichen Gamechanger-Fragen eines wirkungsvollen Krisenmanagements sind die Fragen, die wir uns selber stellen.

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Doch, es gibt dumme Fragen

„Es gibt keine dummen Fragen“ ist eine Aussage mit der Eltern, Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen die Kinder ermutigen wollen, Fragen zu stellen. Doch was für die Jüngsten noch seine Berechtigung haben mag, gilt schon wenig später nicht mehr. Schon zu Schulzeiten lernen wir, dass es sehr wohl dumme Fragen gibt, zum Beispiel, wenn diese durch genaues Lesen des Textes, um den es geht, schon beantwortet wird.

 

Gerade in der Krise hängt die Qualität der Antwort von der Qualität der Frage ab

Doch nicht „nur“ Fragen, die sich durch größere Aufmerksamkeit auf den Sachverhalt von selbst beantworten, sind dumm. Noch dümmer sind Fragen, die nicht die Lösung des Hauptproblems oder, noch schlimmer, überhaupt keine Lösung irgendeines Problems in den Blick nehmen. Beides ist in einer Krise fatal und passierte gerade in Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Krise vielfach.

 

Diese Frage sollten Sie unbedingt entsorgen

Eine Frage, die zwar verständlich, aber nichtsdestotrotz besonders destruktiv ist, ist die „Warum gerade ich?“-Frage nach Unglücken und anderen Schicksalsschlägen. Als vor Jahren mein bester Freund von einem Baum erschlagen wurde, kam sie auch mir. Wenn er mit seinem Fahrrad einen Sekundenbruchteil früher oder später an der Stelle vorbeigekommen wäre, würde er noch leben…

Das ist aber nicht passiert und so merkte ich zum Glück recht schnell, dass die (wie gesagt durchaus verständliche) „Warum?“-Frage i.d.R. die wohl dümmste Frage ist, die man sich nach einem Schicksalsschlag überhaupt stellen kann. Außer wenn es dabei um die Klärung von auch rechtlich relevanten Verantwortlichkeiten geht, raubt sie einem fast immer noch den letzten Rest an Lebensenergie, die man noch in sich hat. Ganz einfach deshalb, weil sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht beantwortbar ist und nur in eine Frustrationsspirale und von dort nicht selten in eine Depression führt. Und das ist so ziemlich das letzte, was wir brauchen können; denn Energie ist das bei weitem wichtigste Asset, das Sie benötigen, um eine Krise, egal welcher Art, zu meistern.

 

Wie- und Was-Fragen sind gerade in der Krise die besseren Fragen

Diese Energie können Ihnen die „Wie?“- oder die „Was?“-Fragen liefern. Also „Wie komme ich aus der Krise raus?“ oder „Was muss ich tun, um dieses oder jenes Problem zu lösen?“ Sie zielen auf die Lösung des Problems und wenn Sie sich konsequent auf solche Fragen konzentrieren, dann setzen diese Ihre Ideen-Produktion in Gang. Das ist zwar noch keine Garantie für eine erfolgreiche Meisterung der Krise, aber eine wichtige Voraussetzung dafür.

 

Gute Fragen verhelfen zu guten Zielen

Und schließlich verhelfen gute Fragen auch zu guten Zielen. Und ich spreche bewusst von Zielen und nicht von halbgaren Vorsätzen, die Sie an Silvester in Ihr Sektglas murmeln und schon am 2. Januar wieder aus den Augen verloren haben. Ziele, die Sie mit einer klaren Strategie verfolgen, wozu Sie durch die lösungsorientierten Fragen geführt worden sind.

Markus Frey, Life-Coach, Köln
info(ät)stressfrey.de