Wie jedes Jahr, so fassen auch 2012 zwischen Weihnachten und Neujahr wieder Millionen von Menschen „gute Vorsätze“ fürs neue Jahr. Die Halbwertszeit dieser Vorsätze ist dabei für allzu viele frustrierend kurz. So mancher von ihnen überlebt kaum die erste Januarwoche und noch bevor der erste Monat um ist, sind unzählige einen schleichenden Tod gestorben.
Grund Nr. 1: Massive Unterschätzung der Aufgabe
Sicher, dafür gibt es viele Gründe. Allerdings gibt es auch zwei Hauptgründe, die überdies noch eng miteinander zusammenhängen. Der erste ist, dass die Aufgabe „guter Vorsatz“ schlicht und ergreifend massiv unterschätzt wird. „Eine alte Gewohnheit durch eine neue zu ersetzen ist das Schwerste, was es für das Gehirn gibt“, sagt der Bremer Neurobiologe Gerhard Roth, „denn die Gewohnheits-Netzwerke, die sich nun in den Basalganglien und im Kleinhirn befinden, sind nicht mehr direkt unserem bewussten Willen ausgesetzt. Dadurch machen sich die Routinen und Gewohnheiten ziemlich immun gegen Veränderungen.“
Das heißt zwar nicht, dass wir mit einem Schulterzucken und einem „Ich bin halt so“ uns von dem Gedanken verabschieden müssen, unser Verhalten ändern zu können. Mit Hilfe unseres Großhirns und cleverer Strategien kann das schon gelingen, bei konsequenter Umsetzung sogar mit einer ziemlich hohen Erfolgswahrscheinlichkeit. Nur halt nicht aus einer Silvesterlaune heraus, damit funktioniert es nicht.
Die vier wirksamsten Strategien
Es gibt unterschiedliche Strategien, die die Erfolgswahrscheinlichkeit für „gute Vorsätze“ erhöhen. Vier davon haben sich über alle Untersuchungen hinweg mit Abstand am wirksamsten erwiesen:
1. Hohe Begeisterung für den Vorsatz
Wenn Sie eine hohe Begeisterung für Ihr Vorhaben entwickeln können, ist das zweifellos das stärkste „Benzin“, das Sie bei der Umsetzung „dranbleiben“ läßt.
2. Großer Schmerz bei Nichterreichen des Vorsatzes
Neben Freude und Begeisterung ist der Schmerz eine unglaublich starke Antriebskraft. Wenn dieser bei Nichterreichung eines Zieles ausreichend groß ist, werden auch große Ziele plötzlich erreichbar.
3. Präzise schriftliche Ziele statt allgemeine Vorsätze
Viele „gute Vorsätze“ haben einen oder gleich mehrere „Geburtsfehler“. Dazu gehört vor allem, dass sie in der Regel viel zu unpräzise sind und daher keinerlei Kraft besitzen, um eine Bewegung in Gang zu setzen.
Viel besser als „gute Vorsätze“ sind konkrete, messbare, schriftliche Ziele. Sie haben einen wesentlich höheren Verpflichtungscharakter und besitzen daher ungleich viel mehr Kraft. Und selbst wenn die Ziele nicht ganz erreicht werden, ist das Resultat i.d.R. immer noch deutlich besser, als wenn gar kein Ziel gesetzt oder nur ein allgemeiner „guter Vorsatz“ formuliert wurde.
4. Ein Unterstützer
Solch ein Unterstützer kann zwar ein professioneller Coach sein, muss es aber nicht. Jeder Mensch, der Sie an Ihr Ziel erinnert und Sie ermutigt, kann schon eine enorme Hilfe sein und einen entscheidenden Unterschied machen.
Jede dieser vier Strategien ist enorm wirksam, wenn Sie für die persönliche Situation genutzt und umgesetzt werden. Und klar: ganz besonders wirksam ist eine Kombination aus allen vieren. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Umsetzungsfreude dabei.
Markus Frey
stressfrey(at)gmail.com
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