Man comfortably sleeping in his bed

Wenn wir Spitzenleistungen erbringen wollen, müssen wir unsere „Batterien“ regelmäßig aufladen. Und das nicht so sehr im Jahresverlauf, als vielmehr im Tages- und Wochenablauf. Was hier verpasst wurde, kann auch mit einem Traumurlaub nicht mehr aufgeholt werden.

Wenn ein junger Athlet den Schritt vom Juniorensportler in den „großen“ Spitzensport macht, ist eine der ersten Weisheiten, die er beigebogen bekommt: „Wer nicht regeneriert, verliert!“ Wenn er nicht ausreichend erholt ist, kann er zwar immer noch eine gewisse Basisleistung abliefern. Für eine Spitzenleistung reicht es dann aber eben nicht mehr und es ziehen sogar Konkurrenten an ihm vorbei, die er sonst locker im Griff gehabt hat.

Im Spitzensport gehört dies wie erwähnt zu den grundlegenden Erkenntnissen, die jeder Wettkampfsportler verinnerlicht hat oder jedenfalls verinnerlicht haben sollte. Doch die Gesetzmäßigkeiten, die für den Hochleistungssport gelten, gelten für alle anderen Bereiche auch, wo Spitzenleistung erbracht werden soll. Schließlich muss auch ein Musiker, ein Wissenschaftler oder ein Top-Manager seine Leistung innerhalb seines eigenen Körpers erbringen. Da unterscheidet er sich nicht vom Spitzensportler auch wenn seine Performance mehr geistiger Natur sein mag und nicht in Zentimetern oder Sekundenbruchteilen gemessen wird, wie bei den gerade stattfindenden Olympischen Spielen in London.

 

Die wichtigsten Erholungspausen

Viel wichtiger als ein Jahresurlaub sind die „Erholungsinseln“, die wir im Tages- und Wochenrhythmus anpeilen. Die wichtigsten sind:

 

Nachtschlaf

Die wichtigste Erholungspause überhaupt ist und bleibt der Nachtschlaf. Wer hier regelmäßig zuwenig bekommt, reduziert nicht nur seine allgemeine Belastungs- und Leistungsfähigkeit. Er lebt auch zunehmend gefährlich und ist für verschiedene Krankheiten deutlich anfälliger. Dies gilt insbesondere für den „silent killer“ Bluthochdruck, aber beispielsweise auch für Depressionen.

 

Pausen im Tagesverlauf

Jeder Mensch hat einen persönlichen Biorhythmus, d.h. er ist zu unterschiedlichen Zeiten des Tages auch unterschiedlich leistungsfähig. Bei vielen fällt zum Beispiel der Biorhythmus nach dem Mittagessen in ein „Mittagstief“. Deutlich wird das u.a. auch daran, dass in der Zeit zwischen 13 Uhr und 14 Uhr weit überproportional viele Arbeitsunfälle passieren.

Nicht nur, aber auch deswegen sind Pausen im Tagesverlauf eminent wichtig, erst recht, wenn Sie viel und mit hoher Leistungsanforderung arbeiten. Keine Sorge: die so „verlorene“ Zeit holen Sie locker wieder rein oder andersherum: wer auf Pausen im Tagesverlauf verzichtet, bezahlt das mit einer rapide abnehmenden Leistungsfähigkeit je länger der Arbeitstag andauert.

 

Wöchentlicher Ruhetag

Als die Bolschewiken 1917 in Russland an die Macht kamen, haben Sie erstmal alles, was einen christlichen Anstrich hatte, über Bord geworfen. Dazu gehörte auch die 7-Tage-Woche, d.h. der Rhythmus von 6 Tagen Arbeit und einem Ruhetag. Doch kurze Zeit, nachdem man einen Versuch mit einer 10-Tage-Woche begründete, kehrte man zur alten 7-Tage-Woche zurück und man hat gemerkt, dass es auch Dinge aus der christlich-jüdischen Kultur gibt, die durchaus sinnvoll sind. Auch neuere Untersuchungen zeigen, dass ein wöchentlicher Ruhetag für die Regeneration von hoher Bedeutung ist.

 

Fazit: Sie brauchen den Urlaub nicht…

Wenn Sie diese drei Erholungsprinzipien konsequent beachten, dann haben Sie die entscheidenden Mosaiksteine für Ihre Erholung gesetzt. Und das bei gleichzeitig deutlich erhöhter Produktivität und Leistungsfähigkeit. Eigentlich brauchen Sie dadurch den Urlaub erholungstechnisch nicht mehr unbedingt… und können ihn gerade deshalb umso mehr genießen!

Markus Frey
stressfrey(at)gmail.com

 

FreyCast: Erholung, Entspannung und Spitzenenergie