Young man in poseDie quantitative Arbeitsbelastung ist zwar nur ein Aspekt wenn es um die Burnoutgefährdung geht. Und entgegen dem in den Medien erweckten Eindruck noch nicht einmal der wichtigste. Trotzdem ist die Maßnahme von BMW, dass ihre Mitarbeiter an den deutschen Standorten künftig auch ihre mobile Arbeit in die Arbeitszeitkonti eintragen können, ausgesprochen positiv zu bewerten. Sie reduziert nicht „nur“ die Arbeitsbelastung, sondern enthält auch noch eine wichtige Botschaft, die in der Burnoutprävention häufig unterschätzt wird.

 

Arbeit zu Hause und unterwegs

Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, nutzen vor allem diejenigen BMW-Angestellten, die in der Entwicklung, im Rechnungswesen und in der Verwaltung tätig sind, häufig Laptop und Smartphone, um auch zu Hause oder unterwegs zu arbeiten. Wie in anderen Firmen auch wird diese Zeit bisher nicht als Arbeitszeit angerechnet, sie ist sozusagen das „Privatvergnügen“ des Mitarbeiters.

Mit dem Eintragen in die Arbeitszeitkonti verbunden ist die Möglichkeit, an anderen Tagen weniger zu arbeiten oder gar ganz frei nehmen zu können. Ebenfalls zum Maßnahmenpaket gehört das Angebot, mit dem Vorgesetzten Zeiten zu vereinbaren, an dem der Mitarbeiter nicht erreichbar ist.

 

Zeichen der Wertschätzung

Ich denke, es sind alles gute und richtige Entscheidungen, die BMW hier getroffen hat. Sie können tatsächlich einen gewissen Schutz darstellen, dass die Mitarbeiter ihre körperlichen Grenzen überschreiten oder dass sich in gewissen Betriebsbereichen eine Überforderungskultur etabliert. Vielleicht noch wichtiger ist allerdings die in den Maßnahmen enthaltene Botschaft, dass auch die Arbeitszeit, die nicht auf dem Betriebsgelände abgeleistet wird, wertgeschätzt wird. Und mangelnde Wertschätzung ist bekanntlich auch ein sehr wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung eines Burnoutsyndroms.

Markus Frey, Life-Coach
frey(at)stressfrey.de