Wenn ich mit Menschen über meine Arbeit ins Gespräch komme, dann höre ich oft so oder ähnlich den den Satz: „Ich brauche eigentlich kein Stressmanagement, sondern ‚nur‘ ein vernünftiges Zeitmanagement“. Wenn ich dann nachfrage, was mein Gegenüber denn genau unter ‚Zeitmanagement‘ versteht, dann werde ich zuerst wie ein Baum angeguckt und danach wird mir mehr oder weniger wortreich erklärt, dass es halt um die Antwort auf die alte Frage geht, nämlich „Wie kriege ich in möglichst wenig Zeit möglichst viel umgesetzt?“. Mit einem Wort: es geht um Effizienz.

 

Das ‚alte‘ Zeitmanagement: immer mehr in immer weniger Zeit

Und genau diese Antworten lieferte die Zeitmanagement-Seminare, die in den vergangenen 20 Jahren landauf, landab angeboten wurden. Mit dem Ergebnis, dass unsere Arbeitsmethoden immer ausgefeilter wurden. Wir lernten Handys, E-Mails, SMS usw. einzusetzen, lauter durchaus nützliche Dinge, die uns helfen sollten, eine Menge Zeit zu sparen.

 

Das ‚alte‘ Zeitmanagement führt in die Sackgasse

Trotzdem wurden die Leute immer gestresster. Einer der ersten, der merkte, dass das ‚alte‘ Zeitmanagement in die Sackgasse führt, war schon vor etwa 10 Jahren ausgerechnet der als „Zeitmanagement-Papst“ bekannte Lothar Seiwert. Klar, die Techniken, die auch er in unzähligen Veranstaltungen vermittelte, funktionierten grundsätzlich immer noch. Er wies aber darauf hin, dass es nicht nur darauf ankommt, möglichst schnell die Leiter hinauf zu kommen, sondern eben auch darauf, dass die Leiter an der richtigen Wand steht. „Effektivität statt (nur) Effizienz“ war das neue Schlagwort. In seinem neuesten Buch „Ausgetickt“ hat Seiwert diesen Gedanken auf spannende Art weiter entwickelt.

 

Neues Zeitmanagement – Verbindung mit beruflichen
und privaten Zielen

Folgerichtig ging es beim ‚neuen‘ Zeitmanagement vor allem um die Verbindung mit konkreten Zielen. Und zwar nicht nur um die Verbindung mit beruflichen, sondern auch mit persönlichen, privaten Zielen. Auch viele andere (sowohl Wissenschaftler als auch Gesundheitsfachleute, sowie Praktiker aus den Betrieben) haben in den vergangenen Jahren immer häufiger festgestellt, dass der Schuss bei einem einseitig auf Effizienz ausgerichteten Zeitmanagement immer häufiger nach hinten losgeht. Umgekehrt gilt tatsächlich: wer es schafft, eine Haltung zu entwickeln, die sowohl das eigene Leben im Allgemeinen als auch die Arbeit im Speziellen mit einem Sinn und persönlichen Bedürfnissen verbindet, wird es besser (d.h. vor allem: gesünder) schaffen, die zunehmenden Belastungen zu meistern. Ein so verstandenes Zeitmanagement kann dann tatsächlich auch ein wirksames (Instrument für ein) Stressmanagement sein.

 

Empfehlung

Ein hervorragendes Produkt dazu hat mein Trainerkollege, der Produktivitätsexperte Ivan Blatter geschaffen. Er nennt es „Anti-Zeitmanagement“ und meint damit ein System, das den Effizienz-Gedanken zwar nicht völlig außen vor lässt, aber weit darüber hinaus geht. Ins Zentrum seines Modells stellt er die beiden Notwendigkeiten der Selbstverpflichtung und des regelmäßigen Auffüllens des eigenen‚ Tanks‘.

Klar, ohne ‚Benzin‘, ohne Lebensenergie können Sie die wirksamsten Arbeitsmethodiken der Welt beherrschen, sie werden keinen großen Nutzen von ihnen haben. Um diesen Kern herum bietet er praktische Hilfestellungen, die Ihnen helfen, auf eine gesunde Art produktiver zu sein.

Tipp: Einfach mal anschauen, Ivan Blatter ist wirklich ein Praktiker, der weiß wovon er spricht. Hier finden Sie weitere Informationen zum „Anti-Zeitmanagement„.

Für heute wünsche ich Ihnen eine produktive Zeit und vor allem viel Freude bei all Ihrem Tun und Lassen,


Markus Frey,
Life-Coach, Köln
info(at)stressfrey.de