Achtung Verwechslungsgefahr: viele missverstehen Selbstbewusstsein mit Selbstvertrauen. Für ein gutes, gesundes Selbstvertrauen ist ein gutes Selbstbewusstsein zwar hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig. Mir sind schon viele Menschen mit einem ausgeprägten Selbstvertrauen begegnet, die aber nur ein mäßig bis gering entwickeltes Selbstbewusstsein hatten. Und auch der umgekehrte Fall: Menschen mit einem ausgeprägten Selbstbewusstsein und nur geringem Selbstvertrauen.
Selbst-Bewusstsein
Wenn wir den Begriff des Selbstbewusstseins auseinandernehmen, dann erkennen wir schnell, dass es da um das Bewusstsein des eigenen Selbst geht. Wenn also jemand ein hohes Selbstbewusstsein hat, dann hat er (oder sie) ein hohes Bewusstsein von sich selbst und insbesondere ein hohes Bewusstsein über seine Stärken und(!) Schwächen.
Vom Selbstbewusstsein zum Selbstvertrauen
Solch ein Selbstbewusstsein ist immer dann hilfreich, wenn das Bewusstsein über die eigenen Schwächen zwar klar und präzise ist, aber das Bewusstsein deutlich stärker vom Wissen um die eigenen Stärken geprägt ist. Ist das Bewusstsein der eigenen Schwächen stärker ausgebildet, führt dies zu einem geringen Selbstvertrauen, ist das Bewusstsein über die eigenen Stärken stärker, haben wir es mit einem Menschen mit hohem Selbstvertrauen zu tun.
Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Krisenkompetenz
In der Krise haben diejenigen die besten Chancen, die ein hohes Selbstvertrauen haben, das auf einem hohen Selbstbewusstsein beruht. Also Menschen, die zwar ihre Schwächen glasklar sehen, aber eben auch in der Krise ein hohes Bewusstsein über die eigenen Stärken erhalten konnten.
Phoenix aus der Asche
Manchmal erleben wir Menschen oder Teams, die nach einer Krise in erstaunlich kurzer Zeit wie „Phoenix aus der Asche“ zu neuem Erfolg hochsteigen. Fast immer sind das Menschen mit hohem Selbstvertrauen auf hoher Selbstbewusstseinsbasis. Das hilft ihnen, ihre Schwächen schnell und klar zu analysieren, die entsprechenden Schlüsse zu ziehen und mit neuer Energie ihre Stärken einzusetzen. Menschen mit hohem Selbstvertrauen, aber geringem Selbstbewusstsein können es zwar auch schaffen, haben es aber ungleich schwerer, weil für sie ein hohes Risiko bestehen bleibt, dass sie immer und immer wieder über die gleichen Schwächen stolpern.
Fazit: Arbeiten Sie an Ihrem Selbstbewusstsein, indem …
… Sie sich zwar Ihrer Schwächen bewusst sind, aber sich v.a. Ihre Stärken immer wieder vor Augen führen und diese Tag für Tag weiterentwickeln. Zwei Dinge sehe ich dabei als besonders effektiv an. Erstens die Entwicklung des Selbstbewusstseins mit Hilfe eines der bekannten Persönlichkeitsprofile. Und zweitens die Entwicklung einer Vision und, daraus abgeleitet, von Zielen in Bezug auf den Einsatz der eigenen Stärken. Beides zusammen führt zu einer Persönlichkeitsstärke, die in der Lage ist, gute und auch weniger gute Zeiten erfolgreich zu meistern.
Markus Frey, Life-Coach, Köln
info(ät)stressfrey.de
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