„Wer schreibt, der bleibt“ ist ein uraltes Sprichwort, das schon mit verschiedenen Bedeutungen verbunden wurde. Ursprünglich war wohl das Schreiben des Buchautoren gemeint. Denn wer ein Buch verfasst hat, der hat es tatsächlich leichter, im Gedächtnis seiner Mitmenschen zu bleiben. Im vergangenen Jahrhundert waren es u.a. die Werbetexter, die darauf hinwiesen, dass ein Unternehmen und seine Produkte umso eher auf dem Markt blieben und erfolgreich wären, wenn mit Unterstützung des Werbetexters möglichst viel darüber geschrieben hat und heute ist, quasi als Erweiterung des Werbetextes der Vergangenheit, „Content Marketing“ in aller Munde.
In der Spur bleiben
Doch um all dies geht es mir an dieser Stelle nicht. Denn die eingangs aufgeführten Beispiele betreffen alle unsere Wirkung nach außen. Die ist wichtig, insbesondere, wenn Sie als Freiberufler(in) oder Unternehmer(in) unterwegs sind. Aber bevor Sie etwas nach außen bringen können, müssen Sie selbst Ihre persönlichen Aufgaben erledigt haben. Und auch da ist das Schreiben von kaum zu überschätzender Bedeutung. Es geht also darum, dass der, der schreibt, in der Spur und produktiv bleibt. In der Spur, die er für sein eigenes Leben vorgesehen hat, in der Spur seiner Visionen, Ziele und täglichen Aufgaben.
Schriftlichkeit schafft Verbindlichkeit…
Natürlich ist es mit dem Aufschreiben alleine nicht getan, das ist mir schon klar. Es braucht danach immer noch den Weg, um vom Aufschreiben zum Handeln zu kommen. Noch länger ist allerdings der Weg vom Reden zum Handeln. Und da bauen Sie mit dem Aufschreiben einen wichtigen und sehr erfolgsverheißenden Zwischenschritt ein.
Warum ist dieser Zwischenschritt so Erfolg verheißend? Ganz einfach, weil zumindest unsere westlichen Kulturen sehr wesentlich Schreibkulturen sind. Und dazu gehört, dass allem, was aufgeschrieben ist, einen wesentlich höheren Verbindlichkeitscharakter zugeschrieben wird, als Dingen, die wir nur mündlich festhalten. Das war (und teilweise ist) in anderen Kulturen anders, in unseren westlichen Kulturen hat die Schriftlichkeit i.d.R. wie gesagt den größten Verbindlichkeitscharakter. Goethe hat es im Faust so formuliert: „Was Du schwarz auf weiß besitzt, kannst Du getrost nach Hause tragen.“
… und führt ins Tun
Und das ist nicht nur bei „offiziellen“ Verträgen, die wir abschließen so, sondern auch bei Vorhaben, die wir nur für uns selbst vornehmen. Auch ein Ziel, das wir nur mit uns selbst ausmachen, hat eine dramatisch höhere Wahrscheinlichkeit, erreicht zu werden, wenn wir es aufschreiben, als wenn wir darauf verzichten. Ich kenne keine andere einzelne Maßnahme, die meine eigene Produktivität so wirkungsvoll unterstützt, wie das simple Aufschreiben meiner Aufgaben und Vorhaben.
Markus Frey, Life-Coach, Köln
info(ät)stressfrey.de
PS Mit dem Aufschreibtipp haben Sie nun gleich auch noch einen entscheidenden Hinweis für das Gelingen Ihrer nächsten Neujahrsvorsätze!
Vielen Dank für deinen schönen Text. Er entspricht so sehr dem was ich auch schon erlebt habe.
Persönlichkeitsentwicklung ist ein ständiger Prozess. Wer sich dafür interessiert lässt sich sehr schnell im Angebotsüberfluss verlieren. Und selbst wenn ein Ziel erreicht ruft doch gleich das nächste.