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Selbstmanagement und Kompetenz

Selbstmanagement und Kompetenz gehören zu den häufig unterschätzten Faktoren eines effektiven Energie- und Stressmanagements. Doch es ist einfach so: wer seine Aufgaben im Griff hat und sich ihnen auch fachlich gewachsen fühlt, der ist weit weniger gestresst und geht auch mit hohen Anforderungen souveräner um. Umgekehrt fühlt sich laut Umfragen mindestens jeder achte Berufstätige ganz einfach deswegen gestresst, weil er in seinem Alltag mehr oder weniger regelmäßig Dinge tun muss, für die ihm das notwendige Knowhow fehlt.

 

Selbstmanagement und Zeitmanagement

Selbstmanagement ist in hohem Maße Zeitmanagement. Leider wurde dies (und wird teilweise heute noch) vor allem dahingehend verstanden, dass man aus den 24 Stunden eines Tages, die jeder zur Verfügung hat, möglichst viel herausquetscht. Der Gegenpol, die Prokrastination („Aufschieberitis“), ist allerdings genauso wenig wünschenswert und ein hoher Stressfaktor und Energieräuber. Eine repräsentative Studie der Universität Mainz aus dem Jahr 2016 kam zum Schluss, dass „Menschen, die Tätigkeiten häufig aufschieben, seltener in Partnerschaften lebten, häufiger arbeitslos waren und über ein geringes Einkommen verfügten. … Die Studie bestätigt, dass ausgeprägtes Aufschiebeverhalten von wichtigen Tätigkeiten mit Stress, Depression, Angst, Einsamkeit und Erschöpfung einhergeht.“ (Prof. Dr. Manfred Beutel, Leiter der Studie).

 

Effizienz vs. Effektivität

Aber natürlich geht es beim Selbstmanagement nicht nur um das Zeitmanagement, also um die Frage, wie die Zeit, die zur Verfügung steht, möglichst effizient genutzt werden kann. Bevor wir uns mit unserer Effizienz beschäftigen, sollten wir uns mit unserer Effektivität auseinandersetzen, also mit der Frage, ob wir mit allem effizienten Zeiteinsatz auch wirklich das Ziel erreichen, das wir erreichen wollen. Wenn wir, um ein Bild vom Sonnenaufgang zu machen, früh aufstehen, unser Equipment gut vorbereiten, Belichtungseinstellungen perfekt vornehmen… und dann den Blick gen Westen richten, kann das alles sehr, sehr effizient sein. Es ist aber nicht effektiv, die Sonne geht nun mal im Osten auf.

 

Selbstmanagement und Produktivität

Prokrastination geht stark mit verminderter Produktivität einher, eine hohe Produktivität ist also sozusagen der Gegenpol der Prokrastination. Wer ein „Macher“ bzw. eine „Macherin“ ist, gehört in der Regel zu den produktiveren Menschen. Doch die persönliche Produktivität kann bei weitem nicht „nur“ mit einem verbesserten Zeitmanagement unterstützt werden.

Großes Potential zur Erhöhung der Produktivität bieten außerdem unterschiedlichste Möglichkeiten der Automatisierung. Und das gilt nicht nur in großindustriellen Bezügen, sondern auch im ganz normalen Alltag jedes Einzelnen. Wenn ich vor fast 40 Jahren das Vierteljahresprogramm an meine Jugendgruppe verteilen wollte, dann habe ich das auf meiner alten Schreibmaschine auf eine so genannte Matrize getippt, bin dann mit dieser Matrize zum Büro des CVJM gefahren, habe es mit dem Vervielfältigungsapparat (Kopierer gab es erst in Großfirmen) vervielfältigt, in die Briefumschläge gepackt und dann meistens selbst mit dem Fahrrad an „meine“ Leute verteilt. Seit Ende der 90er Jahre nutze ich E-Mails und heute gibt es mit Whatsapp, Facebook-Nachrichten etc. viele andere Möglichkeiten der Kommunikation. Und seit einigen Jahren nutze ich mit Klick-Tipp ein System, das die Mails automatisch zu bestimmten Zeitpunkten an Menschen verschickt, die das wünschen und mir die ausdrückliche Erlaubnis dazu gegeben haben.

 

Viele weitere Möglichkeiten – StressFrey-Produktivitätsblog

Aber natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten zur Erhöhung der Produktivität. Ich selbst war in dieser Beziehung wahrlich nicht immer ein „Weltmeister“, um es mal vorsichtig auszudrücken. In den vergangenen Jahren konnte ich sie aber mit der Unterstützung von netten und kompetenten Menschen, viel „Versuch und Irrtum“, aber auch mit technischen und anderen Hilfen kontinuierlich steigern. Natürlich kann ich nach wie vor noch viel lernen, aber in Gesprächen, v.a. mit anderen Freiberuflern und Unternehmern, stelle ich auch immer wieder fest, dass viele Menschen sich heute in einer ähnlichen Situation befinden, wie ich vor einigen Jahren. Und weil ich a) sehr gerne Wissen weitergebe und b) auch sehr gerne schreibe, habe ich mich zu einem Produktivitätsblog entschlossen. In diesem werde ich i.d.R. zwei- bis dreimal monatlich Tipps weitergeben, die die tägliche Arbeit erleichtern.

Produktivitätsblog

 

Kompetenz durch Weiterbildung

Und schließlich hängt die eigene Kompetenz (und damit die Lebensenergie) selbstredend auch in hohem Maße von der eigenen Weiterbildung ab. Leider zeigt sich hier die weitverbreitete Unart des Verantwortung abschiebens in besonders dramatischer Weise. Wer hier nicht wach bleibt und notwendige Weiterbildung nicht proaktiv einfordert und in Angriff nimmt, der wird nicht „nur“ erleben müssen, dass er mit all seiner Erfahrung immer weiter zurückfällt. Er wird auch an Inspiration und Lebensenergie verlieren. Es ist zwar richtig, dass Weiterbildungen oft einen nicht geringen Einsatz an Zeit und Geld erfordern. Es macht daher schon Sinn, die entsprechenden Angebote genau zu prüfen. Alle Seiten sollten aber bedenken, dass nicht erfolgte Weiterbildungen in aller Regel sehr, sehr viel teurer bezahlt werden. Sowohl in finanzieller als eben auch in gesundheitlicher Hinsicht.

Markus Frey, Life-Coach, Köln
info(at)stressfrey.de
+49 (0)221 6086-438