Der erste Spieltag der Fußball-Bundesliga ist vorbei, der zweite hat mit dem gestrigen Spiel zwischen Mainz und Greuther Fürth auch schon wieder begonnen. Auch die Handballer sind schon fleißig dabei, während sich die Eishockeyspieler noch eine knappe Woche und die Basketballer sogar noch einen Monat gedulden müssen. Was sie alle eint? Klar, es wird wieder viele Sieger… und auch viele Verlierer geben.

 

Richtig: die Medien sind manchmal respektlos und sogar menschenverachtend…

So weit, so banal. Doch gar nicht banal ist, wie der einzelne Wettkampfsportler damit umgeht. Ok, die Sache mit dem sportlichen Erfolg ist zwar auch nicht immer so einfach zu managen, schließlich gab es auch schon eine Reihe von Athleten, die mit diesem nicht so richtig klar gekommen sind, vor allem, wenn er sehr früh in einer Karriere gekommen ist. Aber die meisten finden den Umgang mit der Niederlage schwieriger. „Kein Wunder“, mag der eine oder andere denken, „wenn Menschen, die nichts Schlimmeres getan haben, als ein Spiel zu verlieren oder die ersehnte Medaille nicht zu gewinnen, so fertig gemacht werden, wie dies gerade in diesem Jahr mehrfach passiert ist.“ Die Berichterstattung nach dem EM-Aus gegen Italien oder bei den Olympischen Spielen ist den meisten sicher noch sehr präsent. Mir ist sogar eine Zeitschrift untergekommen, die in wirklich menschenverachtender Weise die (aus ihrer -sehr beschränkten- Sicht) „Olympia-Versager“ auf der Titelseite an den Pranger gestellt hat.

 

…doch entscheidend ist: was in deinem Kopf passiert!

Trotzdem: der wirklich entscheidende Part des Umgangs mit der Niederlage… spielt sich in den obersten paar Zentimetern des Körpers jedes einzelnen Athleten ab! Das, was du jetzt und in Zukunft über die Wettkämpfe denkst, in denen du deine eigenen Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllt hast… ist entscheidend für deine zukünftigen Wettkämpfe. Ja, es ist nicht übertrieben zu behaupten: ob du ein Siegertyp bist oder wirst, entscheidet sich in sehr hohem Maße, wie du mit deinen Niederlagen umgehst. Pass also auf, was du gerade in solchen Situationen denkst!

 

Auch Verlierer sind Champions!

Ein sehr gutes Beispiel für eine echte Sieger-Einstellung hat vor einigen Jahren der Schweizer Radrennfahrer Fabian Jeker geliefert. Nach über 1400 äußerst harten Rennkilometern bei der Tour de Suisse wurde er vom Wahl-Schweizer Jan Ullrich auf den zweiten Platz verwiesen. Sein Rückstand: 1,37 Sekunden! Unmittelbar nach dem entscheidenden Zeitfahren, streckten ihm die Reporter ihre Mikrofone entgegen. Sie dachten, sie würden nun die enttäuschten Worte eines Niedergeschlagenen hören. Doch Fabian Jeker sagte nur: „Champions können verlieren – und ich bin ein Champion!“

Natürlich wünsche ich jedem meiner Leser stets den maximalen sportlichen Erfolg. Vor allem aber, dass du im Sieg und in der Niederlage die Haltung eines Champions bewahrst.

In diesem Sinne mit sportlichen Grüßen,
Markus Frey